Rückblick 1. Community-Event 2023: "Barrierefreiheit im digitalen Engagement"

Am Donnerstag, den 23. März 2023, feierten wir den Auftakt der Smart Hero Community Vernetzungstreffen des Jahres. Die digitale Veranstaltung brachte Mitglieder der Smart Hero Community aus verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Engagements zusammen, um das Fokusthema „Barrierefreiheit im digitalen Engagement“ zu diskutieren und voranzutreiben. 

Grußbotschaft von Jürgen Dusel bei Community-Event zum Thema "Barrierefreiheit im digitalen Engagement"

Vergangene Woche haben wir unser erstes Netzwerktreffen des Jahres mit unserer Smart Hero Community ausgerichtet. Wir hatten die große Freude, die Bandbreite unserer Smart Heroes zusammenzubringen und mit ihnen spannende Gespräche und Diskussionen zum Thema „Barrierefreiheit im digitalen Engagement“ zu führen. Langjähriges Jurymitglied des Smart Hero Award und Behindertenbeauftragter der Bundesregierung - Jürgen Dusel, hat unseren Teilnehmenden über eine Videobotschaft für ihr „konstruktives und kreatives Engagement auf den Sozialen Medien“ gedankt und die Relevanz ihrer Arbeit betont. Dem können wir nur zustimmen! Wir freuen uns, die Videobotschaft mit euch zu teilen und in den kommenden Wochen das Thema „Barrierefreiheit im digitalen Engagement“ hier im Rahmen des #EngagementFokus in den Vordergrund zu rücken. Videoproduktion: yomma #SmartHeroCommunity #Netzwerk #Barrierefreiheit #Inklusion #Demokratie #DigitaleBarrierefreiheit #Teilhabe #EngagementFokus

Gepostet von Smart Hero Award am Montag, 27. März 2023

Der Behindertenbeauftrage der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen und jahrelanges Jurymitglied des Smart Hero Award, Jürgen Dusel, begrüßte die Teilnehmenden in einer Videobotschaft. Er sprach ihnen große Anerkennung für ihr „konstruktives und kreatives Engagement auf den Sozialen Medien“ aus und betonte die Relevanz ihrer Arbeit, um auch die demokratische, gleichberechtigte Teilhabe in den Sozialen Netzwerken sicherzustellen. 

Neben dem fachlichen Austausch steht die Vernetzung der Smart Heroes mit ihrer großen Bandbreite an gesellschaftlichem Engagement im Mittelpunkt unserer Netzwerktreffen. Auch dieses Mal gab es die Gelegenheit, sich in Kleingruppen kennenzulernen und die Schnittstellen der diversen Interessens- und Engagement-Felder zu identifizieren.

Warum Barrierefreiheit im digitalen Raum immer mitgedacht werden sollte

Alexander Westheide vom Verein Aktion Mensch und Mitglied des Expert*innengremiums des Smart Hero Award, stellte in seinem Vortrag die gesellschaftliche Relevanz von digitaler Barrierefreiheit heraus. Inmitten des Prozesses vom Aufmarsch der Digitalisierung in allen Lebensbereichen, bedingen soziale und digitale Teilhabe sich gegenseitig, so Westheide (Präsentation als PDF downloaden).

Neben der Relevanz von Barrierefreiheit für die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, betonte er auch die Vorteile barrierefreier Inhalte für alle Nutzer*innen und Seitenbetreiber*innen. Neben einer vergrößerten Zielgruppe und verbesserten Nutzer*innenfreundlichkeit von Websites seien schließlich „alle Suchmaschinen blind“ und der Erfolg von Seiteninhalten maßgeblich vom Einsatz von Alternativtexten und Untertiteln abhängig. Er motivierte die Teilnehmenden sich als Vorbilder für digitale Barrierefreiheit zu verstehen und gleichermaßen Inhalte für Menschen mit und ohne Behinderungen zu erstellen.

Gute Bildbeschreibungen für mehr Barrierefreiheit

Ron Paustian, Gründer von Inklusion muss laut sein erweiterte das Verständnis zur Thematik mit seinem Input zur praktischen Umsetzung von Barrierefreiheit auf Social Media und ging dabei besonders auf die Relevanz und korrekte Anwendung von Bildbeschreibungen ein (Präsentation als PDF downloaden). Bildbeschreibungen, oder auch Alternativtexte, dienen zur knappen Beschreibung grafischer Inhalte und machen diese für Menschen mit Sehbehinderungen zugänglich. Er erklärte, dass die technischen Voraussetzungen bislang nicht für eine automatische Erstellung ausreichen. Demzufolge können Screenreader Grafiken ohne Alternativtexte nur sehr unzureichend beschreiben, wodurch das Gefühl des gesellschaftlichen Ausschlusses bei den Betroffenen verstärkt werden könne. Seiner jahrelangen Expertise im Bereich Inklusion zufolge, beinhalten gute Alternativtexte etwas mehr Zeichen als die empfohlenen 80 Zeichen. Den meisten Menschen sei es wichtig, Informationen zu Emotionen, Stimmung, Personenbeschreibungen auf Grafiken zu erhalten, um diese einordnen zu können.

Barrieren im digitalen Raum: Erfahrungen aus der Community

In einer abschließenden Gesprächsrunde diskutierten die Smart Heroes Sarah Beilborn (Deaf Refugees), Natalie Dedreux, Katharina Eichner (WOHN:SINN), Maya Goltermann (Mädchen sicher inklusiv), Ron Paustian (Inklusion muss laut sein) und Bárbara Zimmermann (Kaiserinnenreich), die sich privat oder im Rahmen ihres Engagements tagtäglich mit Inklusion befassen, über ihre Arbeitsbereiche, Erfahrungen und Forderungen. Sie schilderten ihre unterschiedlichen Perspektiven und Wahrnehmungen auf (digitale) Barrieren und erklärten eindringlich die Auswirkungen von mangelnder Barrierefreiheit auf verschiedene Bereiche der gesellschaftlichen Teilhabe.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der aufgegriffen wurde, war die Bedeutung der Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in Designprozesse. „Mit Menschen reden, statt über sie zu reden“ war das Credo der Diskussionsrunde. So würden die verschiedenen Bedürfnisse optimal erkannt und umgesetzt werden können und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen ermöglicht werden.

Ausblick: Barrierefreiheit im Metaversum

Zum Abschluss der Veranstaltung gab Marie von Stauffenberg von Meta einen Einblick in das Thema “Barrierefreiheit im Metaversum”. Die innovative Technologie mache es möglich, Orte zu besuchen, die im analogen Raum vor allem für Menschen mit Behinderungen nicht oder nur schwer zugänglich seien. Barrieren wie Treppenzugänge, schmale Gänge und unebene Böden bei Konzerten, Museen oder anderen Einrichtungen können durch den virtuellen Zugang umgangen und eine barrierefreie, virtuelle Teilhabe ermöglicht werden.
Zudem bietet die VR-Brille Meta Quest 2 neue Möglichkeiten für die Erkennung von Handbewegungen und die Quest Pro erkennt dazu noch die Mimik. Dadurch wird die Kommunikation über Gebärdensprache im virtuellen Raum ermöglicht.

Zitate aus dem Community-Panel: Erfahrungen von Inklusions-Projekten

Downloads

Alexander Westheide: Warum sollte Barrierefreiheit auch im digitalen Raum immer mitgedacht werden?

Ron Paustian: Digitale Barrierefreiheit - Einführung Bildbeschreibungen